Eines der beliebtesten Features, das Roland in den 80er Jahren eingeführt hat, ist die Möglichkeit, Sounds permanent in Patches zu speichern. Dadurch wurden Synths nicht nur programmierbar, sondern die Patches konnten sekundenschnell per Tastendruck gewechselt werden.
Damit der Juno seine Daten nicht vergisst, ist eine Stütz-Batterie notwendig, die den Speicher-Chip permanent mit Strom versorgt. Roland hat im Juno dazu eine CR2032 Knopfzelle verwendet und diese fest auf das CPU Board verlötet.
Im Verlauf der Zeit sinkt die Kapazität der Knopfzelle auf ein Niveau, an dem der Juno die gespeicherten Daten verliert. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass die Knopfzelle ausläuft und die Batteriesäure die Platine zerstört. Bevor das passiert, solltest du die Batterie austauschen – spätestens nach 10 Jahren. Wie das geht, erkläre ich dir im Folgenden.
Wenn du den Austausch nicht selber machen willst, übernehme ich das gerne für dich. Schicke mir dazu bitte einfach eine Nachricht über das Kontaktformular.
Zum Wechseln der Batterie benötigst du:
Die Daten im Patchspeicher des Juno gehen beim Batteriewechsel verloren. Falls du eigene Patches erstellt hast, die du behalten möchtest, musst du diese auf deinen Computer exportieren, damit du sie am Schluss wieder auf den Juno aufspielen kannst. Falls du nur mit den Factory Patches arbeitest, ist dieser Schritt nicht notwendig, da wir diese aus dem EPROM wiederherstellen können.
Verbinde den Juno via Midi In und Midi Out mit einem Computer. Auf dem Computer benötigst du eine Software, mit der du SysEx Daten empfangen/speichern und senden kannst. Unter Windows empfehle ich Bome Send SX. Stelle die Software auf Empfang und Starte die Datenübertragung vom Juno, in dem du:
Es sollte klar sein, dennoch zur Sicherheit: Bevor du beginnst, wird das Gerät ausgeschaltet und vom Netz getrennt. Am besten lässt du es 30 Minuten vom Netz getrennt, bevor du es öffnest, damit sich allfällige Restladung in den Kondensatoren entladen kann.
Nachdem die Schrauben entfernt sind, drehe den Synth vorsichtig auf die Unterseite. Halte den Synth dabei so, dass du die Oberseite (die jetzt nicht mehr fix montiert ist) und Unterseite mit den Händen fixierst, damit nichts verrutschen kann.
Sobald der Juno auf seiner Unterseite liegt, kannst du das Oberteil (aus Kunststoff) langsam lösen. Du beginnst damit am besten links und rechts unten an den Seitenteilen und hebst diese langsam an, so dass die Oberseite aufgeklappt wird. Bei Widerstand keine Gewalt anwenden, sondern es noch einmal versuchen und schauen, wo die Oberseite sich verklemmt. Am Schluss sollte die Oberseite nach vorne gekippt sein. Achtung: Die Bedienelemente und das LCD sind auf der Oberseite montiert und mit der Unterseite über Kabel verbunden. Das Oberteil lässt sich daher nicht einfach wegnehmen! Daher ist «nach oben aufklappen» der beste Ansatz.
Die Batterie befindet sich auf dem CPU Board, welches zur Hälfte von der Tastatur überdeckt wird. Sie ist daher nicht sichtbar, ohne das CPU Board zu demontieren. Und da wir auf der Rückseite des Boards löten wollen, muss das Board ausgebaut werden.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, von verschiedenen Seiten Fotos der Kabel und Steckverbindungen auf dem CPU Board zu machen. Ist das erledigt, musst du sämtliche Kabelverbindungen auf dem CPU Board lösen – das sind einige! Bitte nicht reissen, sondern kontrolliert ziehen und jeweils mit der zweiten Hand die Platine fixieren oder etwas Gegendruck geben, damit du nicht den Sockel von der Platine reisst. Danach löse die drei Schrauben auf der Oberseite des Boards (siehe Markierung (B) unten in der Skizze). Ziehe das Board bitte vorsichtig und möglichst waagerecht unter der Tastatur hervor, damit du keine Bauteile abscherst oder gar die Platine brichst. Die ganze Konstruktion ist sehr eng und hat wenig Toleranz. Vergiss nicht: Auf dem CPU Board hat Roland Teile verbaut, die in den 80ern speziell für Roland gefertigt wurden und die es heute nicht mehr als Ersatzteile gibt. Zerstörst du einen der SMD Chips, gibt es dafür keine Reparatur mehr. Wenn du unsicher bist, lass den Batterie-Wechsel von einem Profi machen. Ich kenne da jemanden. 🙂
Die Batterie befindet sich mittig am unteren Rand des CPU Boards. Um sie zu entfernen, nutze einen Seitenschneider, mit dem du die beiden Beinchen der Batterie durchtrennst. Warum die Batterie nicht einfach direkt auslöten? Weil sie beim Löten erhitzt wird und platzen könnte. Und das Letzte, das du sehen willst, ist wie sich ätzende Batteriesäure über dein Board und deine Komponenten verteilt. Darum: Knipsen, nicht Löten!
Die beiden verbliebenen Beinchen der Batterie kannst du jetzt entlöten. Am besten geht es mit einem Entlötkolben. Falls du die Beinchen mit der Zange greifen und herausziehen musst, bitte nicht reissen, damit du die Lötaugen auf der Platine nicht abreisst. Wenn das Lot richtig flüssig ist, sollte das Beinchen ohne Kraftaufwand zu entfernen sein.
Im Anschluss musst du die beiden Lötaugen säubern, so dass sie für die Montage des Batteriehalters frei sind. Mit der Entlötpumpe klappt das kinderleicht. Hast du keine, dann nimm Entlötlitze. Oder du erhitzt das Restlot im Auge und steckst vorsichtig und ohne Kraft die Spitze eines Zahnstockers durch das Auge. Der Zahnstocher hält das Auge frei von Lot und wenn das Lot darum erkaltet ist, solltest du den Zahnstocher wieder aus dem Auge ziehen können, da das Lötzinn nicht an Holz haftet.
Durch die beiden freien Augen steckst du den Batteriehalter. Achte dabei auf die korrekte Polung. Wo Plus und wo Minus ist, ist auf der Oberseite der Platine aufgedruckt. Der Batteriehalter sollte plan auf der Platine aufliegen. So lötest du ihn auf der Rückseite an und knippst danach die überstehenden Beinchen ab. Nun fehlt nur noch die neue Knopfzelle im Batteriehalter.
Ist die neue Batterie eingesetzt, kannst du das CPU Board wieder montieren. Sei bitte sehr vorsichtig, wenn du das Board unter die Tastatur schiebst, damit du kein Bauteil abdrückst. Vergiss nicht, alle Kabel und Stecker wieder korrekt einzustecken. Was wohin gehört, kannst du auf den Fotos, die du vor dem Abziehen der Stecker gemacht hast, einfach herausfinden.
Bevor du das Gerät schliesst, überprüfe noch einmal, ob alle Kabel wieder am richtigen Ort eingesteckt sind und dass keine Schrauben oder anderen losen Teile sich im Gerät befinden.
Zum Schliessen des Gehäuses setzte das Oberteil wieder auf das Unterteil. Achte dabei darauf, dass du keine Kabel einklemmst und dass die an das Oberteil rechts und links montierten Metall-Stützen genau an den vorgesehenen Stellen auf den Gehäuseboden aufliegen. Schon bei weniger als einem Zentimenter Abweichung läufst du Gefahr, mit den Metall-Stützen ein Board zu treffen.
Ansonsten ist das Vorgehen der umgekehrte Weg, den ich oben beim Öffnen beschrieben habe. Stelle sicher, dass du die gleichen Schrauben wieder an ihren ursprünglichen Stellen montierst. Oft passen die Löcher des Bodens und die Gewinde nicht überall gut übereinander. Ursache dafür ist, dass Ober- und Unterteil nicht sauber aufeinander ausgerichtet sind. In diesem Fall heisst es nochmal alle Schrauben lösen und die Oberseite neu aufsetzen. An der Vorderkante der beiden Seitenteile muss Ober- und Unterteil ohne Abstand satt aufeinander passen. Auf der Rückseite achte darauf, dass dass das Oberteil überall das Unterteil überlappt. Erfahrungsgemäss empfiehlt es sich, das Zusammenschrauben mit den drei dickeren Schrauben im oberen Bereich der Unterseite zu beginnen.
Wenn das Gehäuse wieder vollständig montiert ist und du den Juno einschaltest, wird er dich mit der Anzeige «Check Battery!!» empfangen. Keine Sorge, das ist die Standardmeldung, wenn der Patchspeicher leer ist. Im nächsten Schritt stellen wir diesen wieder her.
Nach dem Batteriewechsel ist der Patchspeicher deines Junos leer. Als nächstes setzen wir den Speicher daher wieder auf die Factory Presets zurück. Das geht so:
Um deine zu Beginn auf dem Computer gesicherten Patches wieder auf den Juno zurückzuspielen, gehe wie folgt vor:
Wenn du diesen Umbau von mir durchführen lassen willst, sende mir bitte eine Nachricht und wir klären alles Weitere gemeinsam.
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