Teile und Werkzeug | Öffnen Gehäuse | Demontage | Auslöten | Einlöten | Montage | Kontakt
Elektrolyt-Kondensatoren altern, ihre Kapazität nimmt ab, ihr Widerstand zu und ihre Verzerrungen werden stärker. Gerade in analogen Synthesizern ist das gut zu hören. Und: Kondensatoren können platzen und auslaufen und dabei umliegende Bauteile und die Platine beschädigen.
Alle 10 Jahre sollte man daher die Elekos austauschen. Gerade jene im Netzteil, denn dort werden sie am stärksten beansprucht. Im Gegensatz zu den 80er-Jahren stehen uns heute für Audio-Anwendungen optimierte Elkos zur Verfügung, die einen tiefen ESR aufweisen und gleichzeitig mit hohen Ripple-Strömen umgehen können. Im Ergebnis liefern diese Elkos eine super stabile und blitzsaubere Spannungsversorgung ohne Störgeräusche. Der Unterschied ist hörbar.
Grund genug die alten Elkos im Netzteil des alpha Juno zu ersetzen. Wie das geht, kannst du unten lesen.
Falls du den Austausch nicht selber machen willst, übernehme ich das gerne für dich. Schicke mir dazu bitte eine Nachricht über das Kontaktformular.
Zum Wechseln der Batterie benötigst du:
Es sollte klar sein, dennoch zur Sicherheit: Bevor du beginnst, wird das Gerät ausgeschaltet und vom Netz getrennt. Am besten lässt du es 30 Minuten vom Netz getrennt, bevor du es öffnest, damit sich allfällige Restladung in den Kondensatoren entladen kann.
Nachdem die Schrauben entfernt sind, drehe den Synth vorsichtig auf die Unterseite. Halte den Synth dabei so, dass du die Oberseite (die jetzt nicht mehr fix montiert ist) und Unterseite mit den Händen fixierst, damit nichts verrutschen kann.
Sobald der Juno auf seiner Unterseite liegt, kannst du das Oberteil (aus Kunststoff) langsam lösen. Du beginnst damit am besten links und rechts unten an den Seitenteilen und hebst diese langsam an, so dass die Oberseite aufgeklappt wird. Bei Widerstand keine Gewalt anwenden, sondern es noch einmal versuchen und schauen, wo die Oberseite sich verklemmt. Am Schluss sollte die Oberseite nach vorne gekippt sein. Achtung: Die Bedienelemente und das LCD sind auf der Oberseite montiert und mit der Unterseite über Kabel verbunden. Das Oberteil lässt sich daher nicht einfach wegnehmen! Daher ist «nach oben aufklappen» der beste Ansatz.
Das Power Supply Board befindet sich an der Stirnseite des Juno rechts.
Als erstes musst du die Kabel vom Trafo auf der rechten Seite des Boards und die ausgehenden Kabel der Spannungsversorgung für die Platinen auf der linken Seite ausstecken. Danach kannst du die vier Schrauben lösen, mit welchem das Board am Gehäuse befestigt ist und das Board entnehmen.
Die drei grossen Elkos rechts sind mit Heissleim auf der Platine festgeklebt. Diesen musst du entfernen. Am besten geht das mit einem Cutter mit feiner Klinge. Du legst die Klinge flach auf das Board und fährst langsam unter den Leim. So löst du den Leim Stück für Stück vom Board. Achte dabei darauf, mit der Klinge bis unter die Elkos zu fahren, damit auch der Leim zwischen Elko und Board gelöst wird.
Als nächstes entlötest du die acht Elektrolytkondensatoren, die auf dem Foto oben mit einem roten Strich markiert sind. Es handelt sich dabei um:
Am besten geht das Auslöten mit einer Entlötpumpe. Falls du keine haben solltest, kann ich dir dieses preisgünstige Modell (Amazon Partner Link) empfehlen. Wenn du den Heissleim sauber entfernt hast, sollten die Elkos von alleine herausfallen. Tun sie das nicht, überprüfe, ob du eine Stelle mit Heissleim übersehen hast.
Nachdem die Elkos entfernt sind, stelle sicher, dass die Lötaugen von Lot gesäbert sind, so dass die Beinchen der neuen Elkos problemlos hindurch passen.Wenn du ganz sauber arbeiten willst, entfernst du mit den Cutter auch noch die verbliebenen Heissleimreste auf dem Board.
Die speziellen Audio-Kondensatoren von Nichicon (UKA Serie, die blauen) haben einen kleineren Diameter als die Originale. Entsprechend ist auch der Abstand der Beinchen schmäler, wodurch sie nicht genau über die Lötaugen passen. Das führt dazu, dass der Kondensator nicht völlig plan auf der Platine aufliegt. Verlöte ihn mit einem Beinchen direkt über dem entsprechenden Lötauge, stelle ihn dann etwas schrägt und verlöte das zweite Beinchen. Damit die Kondensatoren gut halten und um die Beinchen zu entlasten, klebe die Kondensatoren mit Heissleim auf die Platine.
Montiere das Power Supply Board mit den vier Schrauben wieder an das Gehäuse und stecke danach alle Kabel am richtigen Ort ein. Überprüfe, dass die Stecker richtig aufgesteckt sind und fest sitzen.
Bevor du das Gerät schliesst, überprüfe noch einmal, ob alle Kabel wieder am richtigen Ort eingesteckt sind und dass keine Schrauben oder anderen losen Teile sich im Gerät befinden.
Zum Schliessen des Gehäuses setzte das Oberteil wieder auf das Unterteil. Achte dabei darauf, dass du keine Kabel einklemmst und dass die an das Oberteil rechts und links montierten Metall-Stützen genau an den vorgesehenen Stellen auf den Gehäuseboden aufliegen. Schon bei weniger als einem Zentimenter Abweichung läufst du Gefahr, mit den Metall-Stützen ein Board zu treffen.
Ansonsten ist das Vorgehen der umgekehrte Weg, den ich oben beim Öffnen beschrieben habe. Stelle sicher, dass du die gleichen Schrauben wieder an ihren ursprünglichen Stellen montierst. Oft passen die Löcher des Bodens und die Gewinde nicht überall gut übereinander. Ursache dafür ist, dass Ober- und Unterteil nicht sauber aufeinander ausgerichtet sind. In diesem Fall heisst es nochmal alle Schrauben lösen und die Oberseite neu aufsetzen. An der Vorderkante der beiden Seitenteile muss Ober- und Unterteil ohne Abstand satt aufeinander passen. Auf der Rückseite achte darauf, dass dass das Oberteil überall das Unterteil überlappt. Erfahrungsgemäss empfiehlt es sich, das Zusammenschrauben mit den drei dickeren Schrauben im oberen Bereich der Unterseite zu beginnen.
Falls du dich nicht an das Netzteil traust, kann ich das Recapping gerne für dich übernehmen. Sende mir bitte eine Nachricht und wir klären alles Weitere gemeinsam.
(c) 2025 audiogen – Datenschutzerklärung – Impressum